Willkommen zu meinem Reisebericht über Ägypten 2000
Im Jahr 2000 habe ich meinen Winterurlaub in der Zeit vom 11. bis zum 25. Februar in Ägypten verbracht. Dort war ich im Utopia Beach Club in Quseir. Je nach Karte, Wegweiser oder Gesprächspartner habe ich auch die Schreibweisen El Quseir, Al Quseir oder Qussier vorgefunden. Ich werde nachfolgend Quseir verwenden, da dies die Schreibweise war die man auf Entfernungsangaben längs der Strasse fand.
Ich habe versucht diesen Bericht nach folgenden Themen zu gliedern:
[Allgemeines | Quseir | Utopia Beach Club | Kairo | Luxor | Fotogalerie ]
Quseir liegt ca. 150 Kilometer südlich von Hurghada. Dort war ich mit 2 Stunden Verspätung am 12.02. so gegen 00.30 Uhr Ortszeit angekommen. Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt während Sommer- als auch Winterzeit 1 Stunde früher, so dass es nach deutscher Winterzeit der 11.02. um 23.30 Uhr war. Die ca. 5 Stunden reine Flugzeit von Hannover hatte ich mit Hapag Lloyd (heute TUI-Fly)hinter mich gebracht. Um es vorweg zu sagen: eine einzige Enttäuschung. Die Verspätung in Hannover war nicht von Hapag, sondern vom BGS zu vertreten. Die Verspätung ereignete sich als bereits alle Passagiere in der Maschine saßen. Hier hätte man meiner Meinung nach spätestens nach einer Stunde vielleicht mal ein Getränk reichen können, aber das ist wohl im Budget der Airline nach Übernahme durch den Preussag Konzern nicht mehr vorgesehen. Auch mag es unter Gewinnmaximierungsgesichtspunkten durchaus akzeptabel sein das Kabinenpersonal in einem Airbus A310-300 mit 264 Passagieren an Bord von 7 (war 1999 noch so) auf 6 Flugbegleiter/innen zu senken, mit Kundenservice hat das allerdings nichts mehr zu tun. Wenn dann noch dieses Personal sich mit seinem Service und seiner Freundlichkeit vorsichtig zurückhält bzw. den Fluggästen unaufgefordert erzählt, dass andere Arbeitnehmer bei Arbeitszeiten von 12 bis 14 Stunden, wie bei diesem Flug erforderlich, längst Krawall geschlagen hätten dann frage ich mich was diese Flugbegleiter überhaupt noch hält. Spaß an ihrer Arbeit bestimmt nicht, und genau so haben sie sie auch verrichtet. In der Ankunftshalle des vorsintflutlichen Airports von Hurghada (eine Neue bzw. Erweiterung ist wohl gerade im Bau) gibt es zwei, unter Umständen sogar auch drei Warteschlangen von denen man auf alle Fälle 2 durchlaufen muss. Die erste Schlange dient zum Erwerb eines Visums. Hier haben die großen Reiseunternehmen teilweise eigene Counter, so dass es zu der oben genannten unterschiedlichen Zahl der Schlangen kommen kann. Das Visum hat zum damaligen Zeitpunkt 32,5 Ägyptische Pfund (LE) gekostet. Das waren bei einem Kurs von Rund 0,60 DM zu diesem Zeitpunkt ca. 19,50 DM. Warum einige Reiseunternehmen ihren Gästen hierfür 50 DM extra abnehmen ist mir ein Rätsel. Wie ich im Gespräch mit verschiedenen Leuten gehört habe, ist das aber, speziell bei einigen Last Minute Veranstaltern, durchaus üblich. Nachdem die Kostenmarken für das Visum in den Pass geklebt wurden geht es in die nächste Schlange zur Passkontrolle. Dort gibt es den obligatorischen Einreisestempel und die Einreisekarte die man vorher im Flugzeug erhalten hatte wurde kontrolliert. Anschließend kontrollierte ein weiterer Touristenpolizist in Uniform den Pass nochmals auf ordnungsgemäßes Visum. Dann war man in der Halle, in der sich das Kofferband befindet. Dieses war wegen der 2 Warteschlangen bereits fröhlich in Betrieb und, da sich vom anwesenden ägyptischen Personal niemand hierfür zuständig fühlte, ein einziges Chaos. Ein Koffer hatte sich in der Luke durch die das Band die Halle verlässt verklemmt, und alle nachfolgenden Koffer stapelten sich und fielen anschließend vom Band. Dazwischen fluchende Touristen die zum Teil über das Band liefen um an ihre Koffer zu kommen oder aber versuchten den Stau wieder flott zu machen. Nachdem das Gepäck gefunden war ging es dann weiter durch die Zollkontrolle. Hier müssen Videokameras bei der Einreise eingetragen werden. Unterlässt man dieses, so kann es bei der Ausreise durchaus Probleme geben. Sofern die Zöllner das Vorhandensein eines solchen Gerätes sehen konnten wurden sie von sich aus aktiv. Ansonsten sollte man hier tunlichst die Kamera selbständig deklarieren. Hinter der Zollkontrolle wird man dann, sofern man als Pauschaltourist gekommen ist, zunächst darüber informiert, mit welchem Bus man in sein Hotel gebracht wird und wo sich dieser Bus befindet. Anschließend der übliche Kampf mit den Kofferträgern, die hier am Ende ihrer Tätigkeit unverfroren 20 DM verlangen und offensichtlich auch teilweise bekommen. Bleibt man allerdings bei seinem 1 bis 2 DM oder gibt ca. 2 Ägyptische Pfund, in der Ankunftshalle kann man wechseln, allerdings nur gegen Cash, so ist das nach einer Schimpfkanonade, die man Gott sei dank nicht versteht, auch OK. Nachdem dann alle Passagiere im Bus angekommen sind, geht es los. Das war bei mir ca. 1 ½ Stunden nach der Landung, also so gegen 02.00 Uhr der Fall. Wir waren insgesamt 5 Personen die sich in einem Kleinbus auf die Reise begaben. Vorbei ging es auf der Küstenstraße nach Süden zunächst an den herrlich bunt beleuchteten Hotels von Hurghada. Man fühlte sich in eine andere Welt, nämlich die aus 1001 Nacht versetzt. Wie märchenhafte Paläste lagen die Hotels neben der Strasse. Ein wirklich beeindruckendes Bild für den westlichen Touristen der weder diese Lichterpracht noch diese Energieverschwendung hierfür gewohnt ist. Nach ca. 45 Kilometern der erste Zwischenstopp in Safarga. Zwei Mitreisende verließen uns nicht ohne vorher ein »Oh, sch….« auszustossen. Irgendwie sah das von ihnen gebuchte Hotel nicht ganz so schön wie die vorher Gesehenen aus. Leider habe ich sie bei der Rückreise nicht wieder getroffen. Sonst hätte ich sie gerne gefragt ob dieser erste Eindruck getäuscht hat und ob sie nicht alles in Allem doch einen schönen Urlaub hatten. Weitere ca. 90 KM weiter
kam dann Quseir in Sicht. Inzwischen war es ca. 03.30 Uhr geworden. Die Strassen waren fasst menschenleer. Nur vereinzelte Bewohner (ausschließlich Männer) gingen noch in den Strassen oder saßen in einem der (noch) geöffneten Kaffeehäuser. Und für uns ging es weiter am anderen Ende des Ortes zurück in die Dunkelheit der Küstenstraße. Nach ca. 18 weiteren Kilometern tauchte in der Ferne das Lichtermeer eines weiteren Ortes auf. Eines weiteren Ortes? Hier gab es doch eigentlich nichts, zumindest nach der Karte die ich in Deutschland mal kurz begutachtet hatte. Die Lichter verschwanden dann auch gleich wieder in einer Senke der Strasse, um nach weiteren 2 Kilometern erneut aufzutauchen. Je näher man ihnen kam, desto mehr wurde was wir bereits vermutet hatten zur Gewissheit. Diese Lichter waren kein Ort, sie waren vielmehr das Ziel unserer Reise, es war der Utopia Beach Club von Quseir. Im 1. Bild ist diese Sicht am Tag zu sehen. 03.50 Uhr war es mittlerweile geworden als wir unserem Minibus entstiegen und das Hauptgebäude samt Rezeption betraten. Wir wurden freundlich begrüsst, nicht ohne auf die Schnelle einen Crashkurs (in Englisch) zu Restaurantzeiten. Banköffnungszeiten und sonstigen wichtigen Dingen zu erhalten. Außerdem wurden wir darauf hingewiesen, dass wir problemlos noch etwas zu essen bekommen könnten. Ein Roomboy führte uns durch die Anlage in unsere Zimmer. Auf dem Weg dorthin beschlossen wir dem Essensangebot nachzukommen, oder doch wenigstens eine Tasse Kaffee zu uns zu nehmen. Wir gingen also den Weg im Dunklen zurück. Der Roomboy voran, wir hinterher. So zwischendurch fragten wir uns dann ob wir wohl unsere Zimmer jemals wiederfinden würden. Dann waren wir im Restaurant angekommen. Sofort waren sowohl Kellner als auch Koch zur Stelle. Wir bestellten nur Kaffee, worauf uns versichert wurde, dass auch Frühstück kein Problem sei. Nach 2 Tassen heißem Kaffee begaben wir uns dann zurück in unsere Zimmer, die wir allen Befürchtungen zum Trotz sofort wiederfanden. So gegen 05.00 Uhr lag ich im Bett, welches ich dann so gegen 08.00 Uhr für meinen 1. Urlaubstag im Hotel wieder verlassen habe.
Quseir ist eine kleine Hafenstadt am Roten Meer die, wie oben bereits erwähnt, ca. 150 Kilometer südlich von Hurghada liegt. Bereits zur Pharaonenzeit war dieser Hafen bekannt. So unternahm beispielsweise die einzige weibliche Herrscherin des alten Ägypten von hier ihre Fahrten wie zum Beispiel die Reise nach Punt, bei dem es sich vermutlich um das heutige Somalia handelt. Der Ort hat ca. 6.000 Einwohner. Zur Meerseite hin gibt es an der südlichen Seite den Hafen und zur östlichen Seite eine recht schöne Uferpromenade die, wenn die dort frisch gesetzten Palmen erst einmal angegangen sind, sicherlich ein eigenes Flair ausstrahlen wird. An dieser Promenade liegt auch das Quseir Hotel (Bild 2). Hierbei handelt es sich um ein
ca. 100 Jahre altes Gebäude welches im Jahr 1999 unter finanzieller Mithilfe eines Schweden total renoviert wurde. Es besitzt 6 Einzel- bzw. Doppelzimmer. Die Preise für Übernachtung mit Frühstück liegen bei ca. 60 – 70 DM pro Nacht. Wer sich näher informieren möchte – man spricht deutsch, englisch ist aber vermutlich besser – die Anschrift lautet El Quseir Hotel & Restaurant, Hosni Ramadan Aiesh, El Quseir, 138 Port Said Str., Red Sea, Ägypten, Tel. & Fax: 0020-65-332301. Der Bereich des Hafens ist selbst in der heutigen Zeit noch relativ sauber. So kann man vom einzigen Bootssteg aus nach immer lebende Korallen im Wasser des Hafenbeckens sehen. Ansonsten hat der Ort nicht viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es gibt noch eine alte Festung aus dem 15. Jahrhundert die zur Zeit meines Besuches gerade renoviert wurde. Ferner gibt es noch einige Moscheen, das war es dann aber auch, sieht man von der Tatsache ab dass es sich um eine noch relativ ursprüngliche Stadt handelt. Der Rest des Ortes besteht aus mehr oder weniger alten Wohnhäusern, Geschäften und Kaffeehäusern. Vom Utopia Beach Club aus werden 2 mal pro Woche Fahrten mit dem Hotelbus für 15 LE (ca. 9 DM) nach Quseir angeboten. Die Abfahrt ist um 10.00 Uhr im Hotel, die Rückfahrt um 12.00 Uhr in Quseir. Man hat somit nur gut eine Stunde Aufenthalt im Ort. Dies halte ich jedoch beim besten Willen für zu gering. 3 bis 4 Stunden sollte man sich doch gönnen um den Ort zu entdecken und um vor allen Dingen auch seine Menschen kennen zulernen. Einen Kaffee oder einen Malventee in einem der zahlreichen Kaffeehäuser (ca. 1,5 LE für Touristen, Frauen haben Zutritt, sind aber offensichtlich immer noch die Ausnahme), eine Sprite (ca. 2,5 LE) im Quseir Hotel, ein Blick in den Hafen und die Altstadt, vielleicht die Besichtigung einer Bäckerei, der Besuch der alten Festung, ein Spaziergang an der Uferpromenade und nicht zuletzt einige Gespräche mit den Menschen sollten das Minimum sein, das man sich für diesen Ort gönnt. Hier hat man die grosse Chance eines der in naher Zukunft sicherlich riesigen Touristengebiete am Roten Meer noch in seiner ursprünglichen Form kennen zulernen. So, oder so ähnlich, muss Hurghada am Beginn der achtziger Jahre auch ausgesehen haben. Am einfachsten realisiert man einen solchen Besuch vom Hotel aus mit dem Taxi. Die einfache Fahrt kostet 25 LE (ca. 15 DM). Auf Wunsch holt der Fahrer einen nach einer vereinbarten Zeitspanne auch wieder ab, oder man nimmt sich in Quseir ein Taxi für die Rückfahrt. Bei Kosten von 30 DM für Hin- und Rückfahrt ist man bei 4 Personen bereits 6 Mark billiger als bei der Fahrt mit dem Hotelbus, und das bei deutlich mehr Freiheiten.
Über die Lage des Utopia Beach ca. 23 Kilometer nach Quseir und die Ankunft im Hotel hatte ich ja bereits unter dem Punkt Allgemeines berichtet. An einem leicht in Richtung Rotes Meer abfallendem Hang gruppieren sich die einzelnen Wohngebäude in denen sich die Zimmer der Gäste befinden. Diese Gebäude sind maximal 2-stöckig und haben fast alle Meerblick, wenn auch zum Teil nur seitwärts von Balkon oder
Terrasse nach links oder rechts. Laut Rezeption gibt es insgesamt 115 Zimmer (alle mit Klimaanlage) mit 240 Betten. Es gibt also einige »Familienzimmer«, da die Standardzimmer mit 2 großen, getrennt stehenden Betten ausgerüstet sind. Die Zimmer selber sind ca. 25 m² groß, wie gesagt mit 2 Betten, einer Sitz- / Liegefläche von 2 x 0,9 Metern, großem Spiegel mit Ablage, Sat-TV, 2 Stühlen, 2 Nachtschränken und Kofferablage ausgestattet. Im Vorraum befindet sich eine vorn offene Ablage- und Aufhängemöglichkeit für Bekleidung (ca. 2,5 x 2,2 Meter) und die Bäder verfügen über WC, Waschbecken und Dusche. Alles ist gefliest und machte, zumindest bei meinem Roomboy, einen sauberen und gepflegten Eindruck. Auch wurden Bettwäsche und Handtücher täglich gewechselt. Andere Gäste berichteten jedoch von häufigen Störungen durch den Roomboy und dass zum Teil einige Arbeiten gelegentlich »vergessen« wurden. Ich hatte den Eindruck, dass die Bautätigkeiten – das Hotel bzw. die Räume mit den Zimmern sind wohl über 4 Jahre in einigen Bauabschnitten fertiggestellt worden – inzwischen beendet sind, denn man war dabei nunmehr die Gartenanlage zu gestalten bzw. zu bepflanzen. Einen kleinen Eindruck über Lage der Zimmer und Kargheit des Garten vermag das Bild 3 zu vermitteln. Neben den Unterkunftsgebäuden gibt es noch ein kombiniertes Küchen- und Speisesaal- sowie ein Hauptgebäude mit Rezeption, kleiner Lobby, Bar, großem »Mehrzweckraum« für Disko, Animation u. ä. Dinge sowie eine Bar und eine Telefonstube. Das
Küchen- und Speisesaalgebäude ist auf Bild 4 zu sehen. Das Essen ist, wie soll es anders sein, Geschmacksache. Ich würde es als reichhaltig und sehr gut bezeichnen, andere Leute mögen dies durchaus anders sehen. Das geht los beim morgendlichen Kaffee -es gibt selbstverständlich auch Tee- bei dem es sich um Instant Kaffee handelt. Wenn ich mir vorstelle ich bekomme eine lauwarmes, abgestandenes oder mit Kaffeesatz angereichertes Getränk, so wie das in vielen Urlaubsländern durchaus üblich ist -wer hat schon so einen Kaffeegeschmack wie wir Deutschen-, dann muss ich sagen dass mir die im Utopia gereichten Komponenten heißes Wasser und Kaffeepulver wirklich lieber sind. Aber, wie gesagt, alles Geschmacksache. Ferner gab es zum Frühstück 2 verschiedene Säfte, Cornflakes, Müsli, Milch, verschiedene Sorten Brötchen, verschiedene Sorten Brot, 2 bis 3 Sorten Marmelade, Honig, Butter, 3 Sorten Käse, Joghurt, gekochte Eier, Tomaten, geschnittene Paprika, unterschiedliches Obst und jeweils 2 bis 3 warme Speisen wie Milchreis, Bohnenmus, Gemüsebällchen, Mettbällchen, gebratene Würstchen etc.. Ferner wurden Pfannkuchen, Omeletts, sowie Rühr- und Spiegeleier frisch zubereitet. Das einzige was man hier vielleicht vermissen könnte wäre Wurst. Dieses Frühstück gab es von 07.00 bis 09.30 Uhr. Wenn man eine Tour unternehmen wollte und vor dieser Zeit das Hotel verließ so gab es keine Lunchpakete. Vielmehr konnte man zu jeder beliebigen Nachtzeit frühstücken. Das Frühstück dann war jedoch nicht so reichhaltig und bestand aus Kaffee / Tee, Brötchen, Käse, Marmelade und Honig. Erwähnenswert ist vielleicht noch das Brot und Brötchen in der Hotelküche gebacken wurden und dementsprechend frisch und warm auf das Buffet kamen.Das Abendessen von 19.00 bis 21.00 Uhr wurde ebenfalls in Buffetform gereicht. Neben dem obligatorischen frischen Brötchen und dem Weißbrot konnte man sich dort zunächst aus ca. 8 bis 10 verschiedenen Salatplatten einen Salat zusammen stellen und anschließend eine warme Suppe essen. Danach wählte man sich ein warmes Gericht aus den Angeboten des Tages (immer 2 Sorten Fleisch- und / oder Fischgericht sowie Beilagen; 1 mal die Woche auch BBQ) um anschließend das warme Essen mit einem nach Wunsch zubereitetem Nudelgericht zu beenden. Hieran anschließend konnte man sich dann endlich an das reichhaltige Nachtischbuffet wagen. Hier gab es ca. 5 Sorten Kuchen bzw. Torte, ca. 5 verschiedene Cremespeisen und frisches Obst. Alle Getränke zum Abendessen waren kostenpflichtig. Für die Animation waren vier Animateurinnen / Animateure zuständig. Irgendwie hatten die aber keine Lust diesen Job so auszuüben, wie man das normalerweise erwarten würde, oder anders ausgedrückt, sie schoben eine relativ ruhige Kugel. Allabendlich war in den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten ein Animationsprogramm vorgesehen. Der Besuch hierbei schwankte in der Regel zwischen 0 und 15 Besuchern, wobei die Tendenz eher in Richtung 0 als in Richtung 15 ging. Ob dies nun an der riesigen Räumlichkeit, dem schlechten Programm oder der lustlosen Darbietung der Animateure lag ? Wie immer liegt die Wahrheit sicherlich in allen 3 Ursachen begründet, allerdings mit einer deutlichen Tendenz zum Letzten. Ein weiterer Grund könnte in der Lage des Utopia Beach und der damit verbundenen Monopolstellung zu suchen sein. Wie bereits erwähnt liegt das Utopia Beach ca. 23 Kilometer hinter Quseir mitten in der Wüste. Im unteren Trakt des Hauptgebäudes befinden sich einige Läden in denen man Zeitungen, Filme, Parfum, Schmuck, T-Shirts und die üblichen Mitbringsel kaufen kann. Was es allerdings nicht gibt ist etwas zu essen oder zu trinken. Hierfür hat das Hotel im Umkreis von 23 Km das Monopol, und Dieses erkennt man eindeutig an den Preisen. Bier kostet 12 LE (ca. 7,20 DM), Cola, Fanta, Wasser, Tee etc. 5 LE (ca. 3,- DM), 1,5 l Wasser ohne Kohlensäure ebenfalls 5 LE, Kaffee je nach Art 5 – 6 LE usw. Am Pool ist eine kleine Snack Bar bei der das Angebot von Pommes Frites für 7,5 LE (4,50 DM) über Pizza für 20 – 25 LE (12,- – 15,- DM) bis zur Fischplatte für 80 LE ( 48,- DM) reicht. Bei diesen Preisen, insbesondere für die Getränke, braucht man sich nicht zu wundern wenn man nach 21.00 Uhr kaum noch Gäste im Hotel antrifft. In Luxor übrigens lagen die Preise in guten Hotels ca. 1/3 unter den Preisen des Utopia und in Quseir etwa um die Hälfte niedriger. Konkurrenz macht es vermutlich möglich. Dem Hotel angegliedert war eine SubAqua Tauchbasis unter deutscher Leitung. Da ich selbst nicht tauche kann ich mir selbst kein Urteil erlauben und muss mich auf die Aussagen meiner Mitbewohner verlassen. Diese waren im Wesentlichen durchweg positiv. Abschließend bleibt zu sagen, dass die Hotelanlage recht schön ist, Ruhesuchende hier wirklich auf ihre Kosten kommen (zumindest um die Zeit zu der ich mich dort befand und solange noch keine Hotels in der Nachbarschaft existieren), Taucher im Grossen und Ganzen recht begeistert waren, das Essen gut ist und die Getränke zu teuer sind.
Ich hatte erst überlegt ob ich mir das antue, dann habe ich es einfach getan und war hinterher zufrieden. Worum geht es ? Es geht um eine Busfahrt von Quseir nach Kairo. 25 Stunden sollte das dauern und, um das Ergebnis vorweg zu nehmen, 25 Stunden hat es auch gedauert. Um 00.30 Uhr ging es im Hotel los. zunächst in einem kleinen Toyota Bus bis Safarga und dort umsteigen in einen Fernreisebus mit allem Komfort. Liegesitze, Fernsehen, Toilette und Bar. Auf diese Weise ließ es sich hervorragend schlafen. Über Hurghada ging es zunächst nach
Ras Gharib. Dort wurde eine kurze Kaffeepause eingelegt und dann ging es weiter bis Kairo. Von Hurghada bis Kairo wurde die Fahrt im Konvoi durchgeführt. Das heißt, ca. 40 dieser Busse die sich in Hurghada gesammelt hatten, fuhren von dort unter Polizeischutz bis Kairo. Man hat dies als Reaktion auf die Überfälle der letzten Zeit gemacht. So gegen 10.00 Uhr war es dann soweit. Nach rund 700 Km und 9 ½ Stunden fahrt erreichte der Bus sein 1. Ziel, die Alabaster oder Mohammed Ali Moschee von Kairo. Hier bekam man dann auch sofort einen ersten Eindruck von dem, was einen im Verlauf des Tages erwarten würde. Von den ca. 40 Bussen aus unserer Kolonne hatten sich vermutlich ein Drittel hierher, ein anderes Drittel zum Ägyptischen Museum und ein letztes Drittel zu den Pyramiden nach Gizeh auf den Weg gemacht. Diese Busse wurden jeweils ergänzt von einer nahezu gleich großen Zahl die offensichtlich aus Richtung Luxor gekommen sind und um Busse die „nur“ aus Kairo oder Umgebung kamen. Somit lässt sich erahnen wie viele Menschen sich auf den Weg machten um die letzten 300 Meter zur Moschee zu Fuß zurückzulegen. In der Moschee bzw. um sie herum war es dann zwar noch voll, erstaunlicherweise hatte man aber nicht das Gefühl, dass es übervoll war. Die lässt einen Rückschluss auf die Größe der Moschee zu. Die vielen Menschen waren zwar anwesend, das Gelände und die Moschee selbst sind aber so groß, dass sie sich gegenseitig nicht über Gebühr stören oder ins Gehege kommen. Nachdem man die Moschee besichtigt hat sollte man nicht versäumen einen Blick über Kairo zu werfen. Wenn man diese riesige Metropole zu seinen Füssen sieht und dann noch die Dunstglocke die über ihr hängt, dann kann man in etwa erahnen warum solche Dinge wie ein Katalysator am Auto oder öffentlicher Personennahverkehr vielleicht doch ganz sinnvoll sind. Zumindest was unsere Atemluft anbetrifft. Von der Mohammed Ali Moschee ging es dann mit den Bus weiter über den Nil in Richtung Gizeh zu den Pyramiden (Bild 5 zeigt die Chephren Pyramide, Bild 6 den Sphinx) und dem Sphinx. In diesem Zusammenhang habe ich dann auch gelernt, dass ägyptische Sphingen, im Gegensatz zu den griechischen, grundsätzlich männlich sind. Also der Sphinx von Gizeh, und nicht die Sphinx. Auf der Fahrt dorthin kamen wir an einem der endlosen Nil Kanäle vorbei. Dort sah man als erstes ein totes Schwein im Wasser liegen das dann, neben tonnenweise weiterem Abfall, von einem toten Schaf übertroffen wurde. Rekordhalter war allerdings ca. 3 Kilometer weiter ein totes Pferd. Zwischendurch immer wieder Straßenkehrer die das Ergebnis ihrer Bemühungen zur Reinhaltung Kairos kurzerhand in das Wasser beförderten. Ein wirklich interessanter Anblick. Und dann kam gegen 12.30 Uhr das eigentliche Ziel meiner Reise, die Pyramiden und der Sphinx. Irgendwie hatte ich von den Bildern und Berichten zu Hause den Eindruck gewonnen, dass diese Denkmale altägyptischer Baukunst vor den Toren Kairos in der Wüste liegen—- weit gefehlt. Wird bei den Pyramiden immerhin noch ein Abstand von ca. 500 Metern bis zur Bebauung eingehalten, so wundert es mich bei dem Sphinx schon, dass noch nicht direkt auf ihm gebaut wurde. Abstand zur Wohnbebauung vielleicht 150 bis 200 Meter. Ferner, wie bei meinem Glück nicht anders zu erwarten gewesen, die einzigen Wolken des Tages über Kairo waren mit unserem Bus gekommen, sie sollten 1 1/2 Stunden später mit ihm auch wieder gehen. Das ganze Areal selbst war beeindruckend und lohnte die weite Fahrt. Man muss es wirklich einmal in Natur gesehen haben, um sich einen Eindruck über die Größe und die Einmaligkeit der damals gemachten Leistungen im Klaren zu sein. Um 14.00 Uhr ging es dann weiter zum Ägyptischen Museum, das wir gegen 14.30 Uhr erreichten.
Bis 16.00 Uhr war Gelegenheit sich die einzigartigen Kunstschätze anzusehen. Auch hier war selbstverständlich wegen der Kürze der Zeit nur ein ganz grober Überblick sowie ein kurzer Besuch der wohl bekanntesten Exponate des Museums, der Grabbeigaben und der Sarkophage des Tut Anch Amuns möglich. Wenn man später einmal Zeit hat, 2 Tage sollte man allein für den Besuch dieses Museums schon einplanen. Um 16.00 Uhr ging es dann endlich zum Essen, das in einem recht guten Restaurant eingenommen wurde. Die Rückfahrt, diesmal erstaunlicherweise ohne Konvoi, begann dann um 18.00 Uhr. Um 01.30 Uhr war ich dann wieder im Hotel. 700 Kilometer mit dem Bus in 7 ½ Stunden bei einer Pause von 30 Minuten Dauer. Es lässt sich erahnen wie der Busfahrer gefahren ist. Im Hotel gab es dann noch Abendessen, das ich aber dankend ablehnte. Irgendwie war ich doch etwas müde. Müde aber froh den Trip gewagt zu haben, denn er war wirklich schön und interessant. Übrigens, diejenigen die die Busfahrt gemacht haben waren von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr in Kairo. Diejenigen denen die Busfahrt zu stressig war und die lieber länger in Kairo sein wollten und deshalb geflogen sind. Ankunft an der Moschee war um 09.30 Uhr, das Essen war um 16.30 beendet. Ergebnis insgesamt: 17 Stunden unterwegs (04.00 bis 21.00 Uhr) und 1 Stunde weniger Zeit in Kairo. Irgendwie hatten die Leute vergessen, dass sie zunächst zum Flughafen nach Hurghada bzw. Kairo fahren müssen, jeweils eine Stunde vor Abflug dort sind und nach Ankunft zum Ziel in Kairo bzw. zurück zum Hotel fahren müssen, und so etwas dauert halt auch.
Nach Luxor ging es ein wenig später los als nach Kairo. Erst um 04.00 Uhr verließen wir das Hotel, nach einem guten Frühstück im Speisesaal. Man hatte dort schon auf uns gewartet und alles war gut vorbereitet. Abgeholt von einem großen Reisebus, immerhin waren wir 12 Personen, ging es zunächst nach Safarga. Da wir unterwegs noch weitere Gäste aus ihren Hotels abholen mussten trafen wir dort erst gegen 06.00 Uhr ein. Hier versammelten sich wieder ca. 40 Reisebusse, und gegen 06.30 Uhr ging es dann unter Polizeischutz im Konvoi los die 250 Kilometer in Richtung Luxor. Gegen 08.00 Uhr gab es eine ca. halbstündige Pause und so gegen 09.00 Uhr erreiche der Konvoi das Niltal. In diesem Ging es dann entlang unseren Ziel entgegen. Sämtliche Einmündungen und Kreuzungen auf den nächsten 50 Kilometern bis Luxor waren von Polizei oder Milizen abgesperrt, so dass der Konvoi die doch ziemlich enge Strasse recht zügig passieren konnte. Gegen 10.00 Uhr erreichten wir dann unser Ziel. Wie von Geisterhand löste sich der Buskonvoi hier von alleine auf. Ein Teil der Busse fuhr zunächst in den Bereich der Innenstadt bzw. zu den Tempeln in Luxor, und ein
weiterer Teil fuhr weiter in Richtung des anderen Nilufers zum Tal der Könige. Da jeder Busfahrer hier seine eigenen Schleichwege kannte und auch an den unterschiedlichsten Stellen einen Reiseführer aufnehmen musste trafen die Busse dann auch erst nach und nach an unserem Ziel, dem Tal der Könige ein. Trotzdem war die Ankunft dort eine einzige Enttäuschung. »Lassen Sie sich von der Ruhe und Abgeschiedenheit sowie der einmaligen Schönheit und Erhabenheit dieses Tales inspirieren«, so hieß es in meinem Reiseführer als Einleitung zu diesem Thema. Wie das allerdings angesichts der Menschenmassen die das Tal besichtigen wollten oder dieses bereits getan hatten funktionieren sollte, das ergab sich dann aus einem anderen Reiseführer. »Kommen Sie entweder in den ganz frühen Morgen- oder aber den späten Abendstunden«, hieß es dort. Um 11.00 Uhr blieb mir also nichts anderes übrig als mit dem Strom meiner Mittouristen zu schwimmen. Zunächst in eine kleine Eisenbahn die uns die ca. 600 m bis zu den Gräbern brachte. Das Ticket welches man am Eingang bekam berechtigte zum Besuch von 3 frei wählbaren Gräbern. Nicht zur Wahl stand das Grab des Tut Anch Amuns. Hier wollte man 45 LE extra haben. Ferner waren einige der Gräber wegen Renovierungsarbeiten oder aus anderen Gründen geschlossen. Insgesamt war der Besuch aber ein beeindruckendes Erlebnis. Ich meine, ein unbedingtes muss für jeden Ägyptenbesucher. Vom hier ging es dann weiter zum Tempel der Hatschepsut (Bild 7). Wer es irgendwie organisieren kann sollte hierfür nicht die normale Straßenverbindung, sondern den Weg über die Hügelkette wählen. Nach Aussage aller Führer wird man hier mit wirklich einzigartigen Aussichten über die Täler und die
Kulturgüter belohnt. Leider hatte ich diese Möglichkeit aus Zeitgründen nicht. Gegen 13.30 Uhr ging es dann zurück über die Nilbrücke nach Luxor zum Mittagessen. Der nächste Besuch galt dann dem Karnak Tempel (Bild 8). Auch dieses Bauwerk ist einfach unbeschreiblich. Man muss einfach dort gewesen sein und die Größe auf sich wirken lassen. Ein einmaliges Erlebnis. Gegen 17.00 Uhr dann die Fahrt vorbei am Luxortempel in die Altstadt. Hier war ca. 1 Stunde Gelegenheit die Altstadt zu Fuß oder mit der Pferdekutsche zu erkunden, einige Kleinigkeiten zu kaufen (handeln nicht vergessen) oder aber einen Kaffee oder eine Cola zu trinken. Gegen 19.00 Uhr ging es dann im Konvoi wieder zurück nach Safarga und von dort weiter ins Utopia Beach. Gegen 23.00 Uhr trafen wir dort ein und nahmen dann noch unser Abendessen ein. Alles in allem, ein wirklich schöner, gelungener und interessanter Tag. Wenn ich das nächste mal wiederkommen sollte werde ich mit Sicherheit den Rat aus meinem Reiseführer beherzigen: »Kommen Sie entweder in den ganz frühen Morgen- oder aber den späten Abendstunden«.
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